Girokonten für Jugendliche und junge Erwachsene 2022

Wer seine Kunden als Kinder oder junge Erwachsene an sich bindet, hat gute Chancen, sie auch dauerhaft zum Stammkunden zu machen. Das Geld verdient die Bank dann, wenn ein Depot, ein Ratenkredit oder eine Baufinanzierung benötigt werden. Gerade bei jungen Kunden verzichten die Institute daher auf Gebühren und statten die Girokonten mit zusätzlichen Anreizen aus. Im Auftrag von €uro am Sonntag hat das SWI analysiert, welche Banken die besten Angebote für diese Zielgruppe anbietet.


Die Zinsen steigen in den letzten Monaten wie lange nicht. Nur für Geld auf dem Girokonto tut sich bisher wenig, anders als z. B. für Dispositionskredite. Doch zumindest bei Konten für Jugendliche und junge Erwachsene gilt das nicht immer. Auch an deren Leistungen wurde in den letzten Jahren der Rotstift angesetzt, doch als Ankerprodukt für die zukünftigen Kunden bleiben sie von den stärksten Einschnitten und Zusatzgebühren bisher verschont.

Wurden junge Kunden früher noch mit Sparkonten angesprochen, sind es heute immer häufiger Girokonten, die als erstes Produkt abgeschlossen werden. Ob sich das in der Zeit von überraschend schnell steigenden Zinsen wieder ändert, wird sich zeigen.

Wenn noch minderjährig, eröffnen die Eltern das Girokonto für das Kind und bestimmen, wie weit die Nutzung bereits geht. Bekommt es bereits Karten zum Konto und in welchem Umfang darf es Geld ausgeben? Mit dem 18. Geburtstag geht die Kontrolle vollständig auf den jungen Erwachsenen über. Nur auf seinen Wunsch können die Eltern weiter bevollmächtigt werden.

Worauf ist bei einem Jugend-Girokonto zu achten?

Die Girokonten sollten möglichst lange frei von Gebühren sein. Sowohl für die monatliche Kontoführung als auch für die Karten. Guthabenzinsen sind vor allem bei jüngeren Kindern ein Anreiz, meist aber auf weniger als 1.000 Euro Anlagesumme begrenzt.

Wenn das Taschengeld in bar gezahlt wird, sollte auch auf das kostenfreie Einzahlen geachtet werden. Für Auszubildende, Studierende und Berufseinsteiger ist es zudem praktisch, wenn keine Nachweise für die Ausbildung eingereicht werden müssen. Ab einem Maximalalter wird das Girokonto dann auf ein reguläres umgestellt (mit allen Gebühren). Niedrige Dispozinsen sind ab 18. Jahren ebenfalls relevant.

Analysiert wurden Regionalbanken in den zehn größten Städten Deutschlands sowie die großen überregionalen Filial- und Direktbanken mit einem Angebot für Schüler, Auszubildende, Studierende oder Berufseinsteiger. Die Bewertung erfolgte getrennt nach diesen Gruppen. Die Kosten der Anbieter flossen dabei mit 70% und die Leistungen mit 30% in das Gesamtergebnis ein. Die unterschiedlichen Kriterien wurden auf einer Skala zwischen 0 und 100 bewertet. In die Auswertung flossen im Oktober und November 2022 die Konten von 48 Banken ein. Bot eine Bank mehr als ein passendes Modell an, wurde nur das Punktbeste dargestellt.

In der Verteilung der besten Girokonten zeigt sich, dass insbesondere die regionalen Anbieter sich mit maßgeschneiderten Produkten um die jungen Kunden bemühen. Aber auch deutschlandweit agierenden Filial- und Direktbanken verfügten über entsprechende Kontomodelle. Es kann sich also lohnen, nicht nur die Sparkassen oder Volks und Raiffeisenbanken für ein Girokonto ins Kalkül zu ziehen.

Zinsen sind eine Möglichkeit, sich gegenüber den Mitbewerbern abzuheben. Höhere Guthabenzinsen fanden sich nur bei einigen regionalen Anbietern, vor allem den Volksbanken. Über entsprechende Angebote verfügten z.B. die Hamburger Volksbank (3,0 % bis 500 Euro, mit Ausbildungsnachweis bis 27 Jahre), die Berliner Volksbank (1,25% bis 1.250 Euro, bis 18 Jahre bzw. für Mitglieder bis 30 Jahre).

Auf den ersten Rang in allen Bereichen kam die Berliner Volksbank. Es fielen keine Kosten für Kontoführung und Karten an. Die Einzahlungen verursachten ebenso keine Kosten. Ein dichtes Netz an gebührenfreien Geldautomaten kam noch hinzu. Von den überregionalen Filialbanken konnten besonders die Commerzbank (Auszubildende und Studierende) und die HypoVereinsbank (Minderjährige) punkten. Bei den Online-Banken überzeugte die comdirect.

Falls Sie Interesse an weiteren Details unserer Studie haben, kontaktieren Sie gerne den Studienleiter Johannes Higle per Mail. Die vollständige Dokumentation ist für eine Schutzgebühr in Höhe von 350,00 Euro (zzgl. Mwst.) erhältlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert