Deutschlands beste Steuerberater und Wirtschaftsprüfer 2023

Die Branche der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater blickt auf einige herausfordernde Jahre zurück. Nach der Corona-Pandemie folgten Inflation und der Krieg in der Ukraine. Was bereitete am meisten Kopfzerbrechen in dieser Zeit? Mit welchen Folgen ist zu rechnen? Wie wird sich die gesamtwirtschaftliche Lage entwickeln? Welche Kanzleien die beste Fachkompetenz besitzen und somit am besten für die Zukunft gerüstet sind, analysierte SWI Finance im Auftrag des Handelsblatts. Mehr als 4.000 Steuerberater und über 800 Wirtschaftsprüfer beteiligten sich an der Studie „Beste Steuerberater und Wirtschaftsprüfer 2023“.

Unternehmen jeder Größenordnung bekamen im Januar und Februar 2023 die Chance, über eine Online-Befragung an der Studie teilzunehmen. Insgesamt wurden dazu über 30.000 Einladungen verschickt. Die Erarbeitung des Testdesigns erfolgte in Kooperation mit der Wirtschaftskanzlei Buschmann Partnerschaft mbB Rechtsanwälte Steuerberater. Im Rahmen der Studie wurden 605 Steuerberater und 113 Wirtschaftsprüfer ausgezeichnet. Die vollständigen Ergebnisse sind in der Handelsblatt Ausgabe vom 23.03.2023 und auf Handelsblatt.com einsehbar.

Nur ein knappes Drittel der Kanzleien waren der Meinung, dass das deutsche Steuerrecht gerecht ist. Gleichzeitig sehen immer mehr Befragte, dass das Steuerrecht zunehmend komplizierter wird. Auch empfindet ein wachsender Anteil die Steuerbelastung in Deutschland im Vergleich zum europäischen Ausland als zu hoch. Kritisch betrachtet wird auch, dass die Finanzbehörden immer mehr Tätigkeiten an die Steuerpflichtigen auslagern.

Positiv (82 %) fiel die Zufriedenheit mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Kanzleien im Jahr 2022 aus. Der Blick voraus ist aber deutlich getrübt. Während in der Vorjahresstudie noch von 72,0 % der Teilnehmer ein wirtschaftliches Wachstum für 2022 prognostiziert wurde sinkt der Prognosewert für 2023 auf 64,3 %.

Eine starke oder sehr starke Arbeitsbelastung gaben 88,3% der Kanzleien an. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt auf die Grundsteuerreform. Für 80% der Kanzleien war dies ein wesentlicher Belastungsfaktor. Die kleinen Kanzleien waren weniger stark davon betroffen. Damit haben sich die Befürchtungen aus 2022 erfüllt. Auf die Frage nach der voraussichtlichen Auswirkung waren im Vorjahr 71,9% von einer starken oder sehr starken Mehrbelastung ausgegangen.

Negative Auswirkungen durch die Inflation auf ihre Kanzlei gaben 15,4 % der Befragten an. Obwohl es 28,8% möglich war, die gestiegenen Kosten an die Mandanten weiterzugeben. Den großen Kanzleien fällt dies am leichtesten.

Die Digitalisierung schreitet weiter voran; je größer die Kanzlei, desto stärker. Drei Viertel der Kanzleien arbeiten weitgehend papierlos, zwei Drittel arbeiten mit ihren Mandanten über ein Portal zusammen und 76,5% haben eine digitale Schnittstelle mit den Mandanten etabliert.

Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten haben sich, wenn es nach den Kanzleien geht, verschlechtert. 26,2% gehen von einem starken oder sehr starken Anstieg der Unternehmensinsolvenzen aus. Im Vorjahr fiel dieser Wert mit 22,6% noch geringer aus.

Kaum Bewegung gab es bei der Zukunftsplanung der Kanzleien. Im Vergleich zum Vorjahr planen weniger Befragte den Kauf einer anderen Kanzlei. Den Zusammenschluss mit einer anderen Kanzlei überlegen unverändert etwa 10%. Keine Veränderungen in der Zukunftsplanung gab es bei zwei Dritteln (2022: 62,3%). Allerdings planen 10,7% der Kanzleien Mandate aus ihrem Bestand abzugeben, quer durch alle Kanzleigrößen. Die ansteigende Belastung scheint sich hier auszuwirken.

Die Inhalte der Studie basieren auf einer qualitativen Analyse. Es wurden Fokusgruppen mit Steuerberater/innen und Wirtschaftsprüfer/innen sowie mit Steuerpflichtigen durchgeführt. Zielsetzung war es, festzustellen welche Inhalte in der Analyse Berücksichtigung finden sollten. Herauskristallisiert hat sich eine multidimensionale Struktur mit folgenden Schwerpunkt-Themen:

  1. Berufsqualifikation (Fachberater/Fachanwalt)
  2. Digitalisierungsgrad
  3. Fachfragen zum allgemeinen Berufsbild des Steuerberaters (auch Soft Skills), Fachfragen zu Kompetenzfeldern und Branchenkenntnissen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad
  4. Fragen zu weiteren Expertisen/Kompetenzen (geschlossen und offene Fragen)

Für jede Antwort (a bis d) erhalten die Teilnehmenden unterschiedliche Punktzahlen. Bei einem Gesamtwert mit mehr als 70 Punkten erfolgt eine Auszeichnung der Besten.

Haben Sie Fragen zu Methodik oder Teilnahmemöglichkeiten? Wir beantworten sie unter beste-steuerberater-wp@swi-finance.com .

Falls Sie weiteres Interesse an unserer Studie haben, kontaktieren Sie gern den Studienleiter Johannes Higle per Mail. Die Dokumentation der Branchenentwicklungen ist für eine Schutzgebühr in Höhe von 350 Euro (zzgl. Mwst.) erhältlich.