In einer aktuellen Studie hat SWI HR für das Handelsblatt IT-Arbeitgeber untersucht und die Situation auf dem diesem speziellen Arbeitsmarkt erfragt. Über 1.500 Unternehmen haben sich daran beteiligt.
Aktuelle Situation für IT-Arbeitgeber
IT-Arbeitgeber stehen vor erheblichen Herausforderungen bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Eine der größten Herausforderungen ist der chronische Fachkräftemangel. Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom fehlen in Deutschland aktuell etwa 124.000 IT-Spezialisten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der technologische Fortschritt erfordert ständig neue Fähigkeiten, während das Bildungssystem und die Weiterbildungsmöglichkeiten oft nicht schnell genug darauf reagieren können. Hinzu kommt, dass viele junge Talente lieber in Start-ups oder in das Ausland gehen, wo sie bessere Arbeitsbedingungen oder spannendere Projekte vermuten.
Die Konkurrenz um die besten Talente ist intensiv. Große Technologieunternehmen wie Google, Amazon und Microsoft haben ihre Präsenz in Deutschland ausgebaut und bieten attraktive Gehälter und umfangreiche Zusatzleistungen. Gerade kleinere Unternehmen haben es schwer, mitzuhalten.
Um Talente anzuziehen und zu halten, müssen IT-Arbeitgeber attraktive Arbeitsbedingungen bieten. Dies umfasst nicht nur ein gutes Gehalt, sondern auch flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zum Homeoffice, Weiterbildungsangebote und eine gute Work-Life-Balance. Viele Unternehmen haben jedoch Schwierigkeiten, diese Anforderungen zu erfüllen, insbesondere, wenn sie traditionelle Strukturen und Arbeitsweisen beibehalten wollen.
Die aktuelle Studie „Beste IT-Arbeitgeber 2024“ wurde von SWI Human Resources (SWI HR) im Auftrag des Handelsblatts durchgeführt und untersucht die neuesten Trends und Herausforderungen in der Arbeitswelt. Mehr als 1.500 Unternehmen unterschiedlicher Größe wurden auf Grundlage einer Online-Befragung analysiert und verglichen.
Kanäle für die Mitarbeitergewinnung
Die Unternehmen setzen vor allem auf den digitalen Weg. Ganz vorn stehen die eigene Website, Job-Portale und die Ansprache potenzieller Mitarbeiter über Social Media. Wobei sich klar zeigt: Je größer das Unternehmen, desto breiter das Spektrum an verwendeten Kanälen. So werden etwa Jobmessen von Unternehmen bis 10 Mitarbeitern nur in 11% der Fälle genutzt, bei Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern aber in 79%. Entscheidend ist: Je größer das Unternehmen, desto eher können die Personalabteilungen eine große Spanne von Kanälen abdecken. Kleine Unternehmen konzentrieren sich eher auf die eigene Website und die Job-Portale.
Die Unternehmenswebsite ist der zentrale Bestandteil der Suche nach Mitarbeitern. Im Grund gilt dort, was für alle Websites gilt: Die Bedienung muss einfach, der Karriere-Bereich sollte leicht zu finden und verständlich gestaltet sein. Gerne können hier auch schon die Vorteile/Benefits des Unternehmens als Arbeitgeber hervorgehoben werden.
Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Zentral ist die Weiterqualifizierung der bereits vorhandenen Mitarbeiter. Das gaben 77% der befragten Unternehmen an. Gerade die größeren Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern gaben dies fast immer an. Eine andere Maßnahme ist die Anpassung von Arbeitsorganisation und -zeiten. Sprich: Eine Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen. Darunter fallen beispielsweise Remote Work, aber auch die Einführung einer 4-Tage-Woche.
Interessanterweise sind die meisten IT-Unternehmen in der Befragung noch relativ gelassen, was den Fachkräftemangel angeht. Hier spielt sicher eine Rolle, dass IT- Arbeitgeber zu den attraktiveren Anbietern von Arbeitsplätzen gehören. Daher müssen sich die Unternehmen dort aktuell noch weniger Gedanken machen, als beispielsweise bei Kitas oder Pflegekräften. Zudem wird das Thema KI immer relevanter. Die Arbeitgeber nehmen möglicherweise an, dass davon immer mehr übernommen werden kann, während in Kitas der Mensch an sich gebraucht wird und so schnell nicht durch KI ersetzbar ist.
Unsere Studie bietet Einblicke in aktuelle Herausforderungen und innovative Ansätze, mit denen Unternehmen die Arbeitswelt von morgen gestalten. Die Rankings und weitere Details sind auf der Handelsblatt-Website unter folgendem Link einsehbar.
Bei Interesse an weiteren Informationen melden Sie sich gerne bei unserem Studienleiter Johannes Higle per Mail.
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